Schnecken im Paradies

Was ist das nur, was uns dazu bewegt manche Tiere ekelig, gruselig, unnütz zu empfinden und andere total schön?

Also ich für meinen Teil freue mich deutlich mehr über eine dicke brummende Hummel als über die Wespe auf meinem Marmeladenbrot. Oder Bienen. Wenn ich bei den Eltern in Slowenien bin und wir durch den Wald gehen, ganz egal ob Frühjahr, Sommer oder Herbst, im ganzen Wald summt es von den Bienen, weil es in diesem wunderschönen Mischwald immer etwas gibt, das blüht. Ein Klangteppich, der für mich ein Stück Heimat bedeutet. Und völlig verblüffend: Im Hinterhof hier in Frankfurt, wenn die Kirsche blüht und der Verkehr am Alleenring kurz zum Erliegen kommt, da höre ich es auch, das Summen der Bienen im Baum.

Oder die Läuse auf meinen innig geliebten David Austen Rosen! Was ich da schon an Rachegedanken hatte, und diese Gedanken durchaus in diverse Handgreiflichkeiten ausgeufert sind, also das habe ich definitiv nicht bei Schmetterlingen. Und die haben das ja auch, diese Phase von ICH bin eine Raupe und fresse mich durch die Blätter. Diese Metamorphose ist aber auch nur schwer nachvollziehbar, aber echt! Und dann natürlich die Frage: Welche Schmetterlinge schlüpfen aus den Läusen? Na bitte!

Und dann die Schnecken im Garten. Immerhin hauptsächlich die mit Haus. Die fressen sich durch den gesamten Garten. Ok, an dieser Stelle: Mein Garten besteht aus einem Vorgarten mit 2 Birken und Rosen und Unkrautdurcheinander, einem Seitenstreifen entlang der Hauswand und einem kleinen, handtuchgroßen Stück „Nutzgarten“ im Hinterhof für Tomaten, 3 Kartoffeln, 4 Bohnen und einem Salat (Die Anzahl ist wortwörtlich zu nehmen).  Nichts desto trotz gibt es Kirschen, Feigen, Johannisbeeren, kleinen Walderdbeeren, jede Menge Rosen und blühendes, von meinen Nachbarn zum Teil eher als Unkraut beschimpftes Grün.

Trotzdem! Mein Garten ist eine große Freude, wenn da nur nicht die Schnecken wären. Und die Läuse. Jammernd gehe ich in mein Atelier. Der Borretsch weg, die Lilien weg, die Hosta, ganz großes empörtes Schnauben, von wegen Schneckenresistent, das hat wohl besonders gut geschmeckt, also hadernd stehe ich vor einem neuen Paradies Bild und denke, die einzige Schnecke in meinem Leben sollten die Zimtschnecke von Zeit für Brot sein!

Und beginne: Hier ein Schmetterling, da eine Libelle. Weiter grummelnd kommt eine weitere Pflanze auf das Bild. Eine Biene summt vorbei. Und dann: Die erste Schnecke kriecht im Bild einen Stängel hoch. Was ist sie aber auch besonders hübsch…